Dystopie
Die Corona-Apokalypse
Was, wenn die Zombies wirklich kommen?
Corona. Eigentlich bin ich ja keiner, der direkt auf irgendwelche aktuellen Ereignisse aufspringen muss. Aber nachdem nun der Coronavirus (SARS-CoV-2, mittlerweile auch als “COVID-19-Pandemie” bekannt) anfängt, auch mich persönlich auf sehr vielen Ebenen einzuschränken, will ich doch einmal ein paar Zeilen dazu schreiben.
Seit ich Ende der 90er das erste Mal etwas von Rinderwahn (BSE) gehört habe, gab es fast ausnahmslos jedes Jahr eine neue “Killer-Krankheit”, welche die ganze Menschheit ausrotten würde. So jedenfalls war jeweils die Stimmung, welche die daraus resultierenden Paniken/Hysterien verbreiteten. Ich erinnere mich spontan besonders an Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS, EHEC sowie die Neuauflagen von Pest, Cholera, Ebola und Masern. Bei den Grippen mit Tiernamen erinnere ich mich sogar noch daran, dass sie A/H1N1 bzw. A/H5N1 hießen. -Und ich bin super schlecht im auswendig lernen bzw. Namen merken.
SARS und das arabische MERS waren ja auch schon Coronaviren, wie ich mittlerweile herausgefunden habe. Interessant, dass ich Corona im Zusammenhang mit einem Virus in diesem Jahr zum ersten Mal gehört habe. Die Brauerei, welche das Bier Corona Extra produziert, hätte sich sicher gewünscht, dass es auch dieses Mal einen anderen Namen gäbe. Deren Gewinn ist in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wohl schon um 170 Millionen Dollar eingebrochen. Da überrascht es auch nicht, dass bei Google die Anfragen nach dem “Corona Beer Virus” durch die Decke gehen.
Also, der Virus heißt SARS-CoV-2, die daraus resultierende Atemwegserkrankung nennt sich COVID-19. Da ich kein Wissenschaftler oder Journalist bin, werde ich nachfolgend nur noch von Corona schreiben.
Corona und ich
Ich bin recht entspannt. Seit ich Anfang Februar zum ersten Mal von Corona und dem Verlauf in China in den Nachrichten gehört habe, war mir klar, dass so gut wie jeder Mensch auf der Welt es bekommen wird. Dazu ist lediglich ein klein wenig Allgemeinwissen nötig. Um so überraschter war ich ja tatsächlich über die WHO. Fast täglich haben die sich zu Wort gemeldet und ihre vorherigen Aussagen zum Thema Corona revidiert. Zuerst hieß es “geringe Ansteckungsgefahr, keine Maßnahmen nötig”. Dann wurde zur Vorsicht aufgerufen, später das geringe Risiko auf medium und letztlich auf hoch geändert. Und nun gibt es empfohlene Schutzmaßnahmen und Warnungen. Alles in Allem habe ich in den letzten 3 Wochen komplett mein Vertrauen in diese Organisation verloren. Dass auch unsere Bundesregierung und Allen voran der Gesundheitsminister Corona erst verharmloste und nun auch Panik schürt ist zwar schade, aber anhand der von mir erwarteten Kompetenzen weniger überraschend als bei der WHO.
Also, Corona und ich, was ist da los? Ich mache mir Sorgen um alte und kranke Menschen, in erster Linie natürlich in meiner Familie. Meine Oma, Stiefmutter und Schwiegermutter müssen das wohl leider zuhause abgeschottet aussitzen. Ich muss jetzt wegen Corona nicht alle meine Gewohnheiten ändern. Da ich Bus und Bahn fahre reinige ich sowieso regelmäßig meine Hände und fasse so wenig wie möglich an. Aber ich will meine Kinder nicht total einschränken, natürlich sollen die weiterhin rausgehen und soziale Kontakte haben. Meine Frau und ich müssen ja auch noch weiter arbeiten. Die einzige Chance, die wir hätten, Corona nicht zu bekommen, ist nicht mehr raus zu gehen. Keiner von uns und natürlich dürfte auch niemand mehr, nicht mal der Postbote, zu uns kommen. -Das wird nicht passieren.
Jetzt ist es so, dass am Freitag vermeldet wurde, dass die Schulen ab Montag bis mindestens Ostern wegen Corona geschlossen bleiben. Die Kinder müssen natürlich betreut werden. Zum Glück habe ich die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Mein Boss ist da zum Glück sehr Verständnisvoll, nicht nur in der Corona-Kriese. Einkaufen gehen ist eine Qual. Und dieses Misstrauen der Menschen einfach jedem gegenüber ist echt unangenehm.
Die Maßnahmen, die wegen Corona nun getroffen werden, um die Verbreitung zu verlangsamen, ist mit Blick auf die gefährdeten Menschen natürlich sinnvoll. Diese lächerliche Kommunikation mit der Bevölkerung sowie das lange Zögern bis überhaupt etwas getan wird sind allerdings lächerlich!
Wenn sowas ist, und man es eindämmen oder besiegen will, dann muss so schnell wie möglich so maximal wie möglich gehandelt werden. Im Fall von Corona hätte das bedeutet, dass alle Länder der Erde den gesamten Februar alle Grenzen dicht machen haben sollen. Den Verkehr einstellen, Ausgangssperre für alle. Das wäre sehr extrem und ein harter Februar gewesen. Das hätte viel Geld gekostet. Dafür hätte sich Corona nicht verbreitet und wäre in einem Monat ausgerottet gewesen. Stattdessen kocht jedes Land sein eigenes Süppchen, das wird noch Monate so weiter gehen und letzten Endes viel mehr Geld, Gewalt und vor allem Tote bedeuten.
Auf alle Fälle finde ich das super spannend mitzuerleben. Mitzuerleben wie sich Corona verbreitet, wie sich die Regierungen verhalten und vor allem, was das mit den Bevölkerungen macht. Ich rechne irgendwie jeden Tag damit, von bürgerkriegsähnlichen Zuständen wie bei den gewalttätigen Unruhen in LA 1992 in den Nachrichten zu hören. Von Plünderungen und offener Gewalt, Militärpräsenz in den Straßen. Unsere Verteidigungsministerin hat heute uns Reservisten darum gebeten, in den Bundeswehrkrankenhäusern auszuhelfen. Sorry, in medizinischen Einrichtungen kann ich nicht unterstützen. Wenn es drum geht, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen stehe ich gerne auf der Matte.
Übrigens, nur so als Randnotiz, nicht nur wegen Xavier Naidoo sondern vor allem auch wegen Corona gab es gestern die schlechteste und traurigste DSDS-Livesendung seit dem Start 2002.
Corona und die Anderen
Ich verstehe, warum viele Menschen Panik haben, die Regierung macht ja nicht gerade den Eindruck, als würde sie uns in irgend einer Weise vor Corona oder sonstwas schützen. Aber ich finde es echt scheiße, dass diese Hamsterkäufe, dieses Amateur-Preppen, jetzt für so viele Probleme sorgt. Ist es denn so schwer, Seife, Sagrotan, Klopapier oder Ravioli grundsätzlich in einer vernünftigen Menge zuhause zu haben? Sowas kann man doch immer mal dazu kaufen, vor allem wenn gerade etwas im Angebot ist. Das wird ja nicht so schnell schlecht. Dass Menschen, die darauf angewiesen sind, alles Mögliche in ihrem Leben steril zu halten dies jetzt nicht mehr tun können, ist echt nicht cool. Dass Babynahrung nicht mehr verfügbar ist für Eltern, die darauf angewiesen sind. Ich habe in einem Supermarkt in Frankenthal beobachtet, wie ein junger Type mit Einmalhandschuhen 12 Packungen Toastbrot gekauft hat, das Regal war dann leer. Auf dem Clip stand, dass die nur noch 8 Tage haltbar sind (Ich habe meine Packung vorher genommen). So viele Dinge. Wären wir alle etwas organisierter, strategischer, vorbereiteter, dann wär das alles viel problematischer. Wir sollten das sein. Ich glaube ich schreibe bei Gelegenheit mal einen entsprechenden Beitrag.
Leute, reist euch ein wenig zusammen und bleibt bitte gesund. Wenn ihr es nicht schon vorher getan habt, dann nehmt Corona bitte zum Anlass und haltet euch an die Hygieneempfehlungen und fangt an, kleine Vorräte zu haben. Und behaltet das bitte bei. Nach Corona ist vor der nächsten Pandemie.
Wie geht’s weiter?
Jetzt ist ja wegen Corona sogar schon der Fußball-Bundesliga-Betrieb eingestellt worden. Das schmerzt das Herz der meisten Deutschen sicher am meisten. -Was ich traurig finde. Ich erwarte, dass die Maßnahmen stück für Stück immer strenger werden und am Ende alle unter einem Ausgangsverbot stehen. Ich erwarte Ausschreitungen und Plünderungen. Aber richtig Anarchie eher nicht. Wie schon geschrieben, wir werden es sicher alle bekommen. Und (leider nur) größtenteils überleben.
Corona hier, Corona da. Ich habe schon Corona-Shirts und Corona-Tassen gesehen, die man auf den jeweiligen kommerziellen Plattformen erwerben kann. Wird Corona eventuell zum Wort des Jahres gewählt werden? Ich bin gespannt.
Hoffentlich geht es in meinem nächsten Artikel nicht um Corona.
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